Steinmarder vertreiben

Alles über Marder und Marderarten in Deutschland

Die Eckdaten: Der Marder

Zur Familie der Marder gehören beispielsweise Mauswiesel, Dachse, Iltisse, Wiesel, Nerze und Fischotter. Sie gehören zu den Carnivora, den Raubtieren, und sind höhere Säugetiere. Der lateinische Name für Marder lautet Mustelidae. In der Umgangssprache meinen wir mit Mardern meist echte Marder bzw. Stein- oder Baummarder. Häufig fällt der Begriff Marder im Zusammenhang mit Beschädigungen an Autos – dies war in diesem Fall ein Steinmarder! Es gibt aber wesentlich mehr Marderarten in Deutschland und in Europa.

Marder können bis zu 20 Jahre alt werden. Sie ernähren sich omnivor von beispielsweise Würmern, Vögeln, Eiern, Fischen, Krustentiere, Insekten, kleinen Säugetieren, Amphibien, Beeren, Obst und Pflanzenknollen. Da sie dämmerungs- und nachtaktiv sind, findet auch ihre Jagd meist nachts statt. Über Tag suchen sie Unterschlupf in Verstecken, die sie nicht selbst anlegen, sondern übernehmen verlassene Bauten anderer Tiere. Dabei verstecken sie sich beispielsweise auch in Scheunen oder Autos. Ihr Revier markieren Marder ausgiebig mit Urin, Kot und Duftsekreten aus ihren Analdrüsen und zeigen gegenüber anderen Tieren ein ausgeprägtes Territorialverhalten.

Unterfamilien der Marder

Es gibt folgende Unterfamilien der Marder:

  • Dachse oder auch Melinae genannt
  • Galictinae
  • Honigdachse oder auch Mellivorinae genannt
  • Martinae
  • Mustelinae
  • Otter oder auch Lutrinae genannt
  • Silberdachse oder auch Taxidiinae genannt
  • Sonnendachse (Helictidinae)
Der Steinmarder - verantwortlich für Marderschäden
Der Steinmarder – verantwortlich für Marderschäden; Quelle: Marten beech (Martes foina) © svehlik – fotolia.com

Feinde des Marders

Greifvögel sind die natürlichen Feinde des Marders. Der Mensch ist jedoch der größte Feind des Marders, da Marder für Menschen als Schädlinge gelten, die Eigentum beschädigen und Krankheiten übertragen. Auch werden beispielsweise Nerz oder Zobel als Pelzlieferanten genutzt und getötet. Marder sind allerdings nicht vom Aussterben bedroht.

Fortpflanzung des Marders

Die Paarungszeit der Marder ist abhängig von der Marderart und vom Standort. Die nötige Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit etwa zwei Jahren. Ein Wurf Jungtiere umfasst ein bis vier Marder. Die Tragzeit ist auch abhängig von der Marderart und umfasst vier bis acht Wochen. Da Marder vom Sozialverhalten Einzelgänger sind, treffen sie sich primär zur Paarungszeit. Die Jungtiere kommen blind zur Welt und werden bereits nach einem Lebensmonat entwöhnt und sind danach selbstständig.

Geografische Verbreitung und Lebensraum des Marders

Marder sind fast überall auf der Welt verbreitet, wobei sie an einigen Orten teilweise durch den Menschen angesiedelt wurden. Die ursprüngliche Herkunft ist nicht bekannt. Die meisten Marderarten sind in Eurasien anzutreffen. Keine Marder gibt es auf Madagaskar, auf abgelegenen Inseln und in der Karibik, in der Antarktis und im australisch-ozeanischen Raum.

Marder sind auf Unterschlüpfe angewiesen, da sie durch ihre meist kleine Körpergröße eine große Anzahl an Feinden haben. Mehrere Marderarten können die gleiche Region nebeneinander bewohnen wie beispielsweise sieben Arten auf den britischen Inseln.

Grundsätzlich bewohnen die verschiedenen Marderarten eine Reihe unterschiedlicher Lebensräume: tropische Regenwälder, Savannen, Steppen, Wiesenlandschaften, sowie boreale und gemäßigte Wälder. Viele Arten halten sich gern wassernah auf entlang Seen, Flüssen oder nahe Meeresküstengebieten. Otter leben sogar nahezu komplett aquatisch.

Die körperlichen Merkmale des Marders

Alle Marderarten haben einen hundeartigen, aber ähnlichen Körperbau: kurze Beine und einen lang gestreckten Körper. Das Körpergewicht eines Marders reicht von 25 Gramm bis zu 30 Kilogramm, je nach Marderart. Der kleinste Marder ist das Mauswiesel, die größten sind die Vielfraße, Seeotter und Riesenotter. Sie unterscheiden sich allerdings sehr durch ihre unterschiedlichen Lebensweisen. Die Fellfarbe ist meist braun, grau oder schwarz, häufig gibt es auch Flecken, Kehlzeichnungen oder Streifen. Manche Arten haben spezifische Gesichtszeichnungen, die zum Beispiel der Abschreckung von Feinden dient. Einige nördliche Marderarten können durch Hormone, die über die Lichtmenge und Temperaturen gesteuert werden, ihre Fellfarbe vom Winter auf den Sommer verändern und tragen von weiß im Winter bis braun im Sommer. Diese sind beispielsweise das Hermelin, das Mauswiesel und das Langschwanzwiesel.

Marder haben an ihren Füßen fünf gebogene Krallen, die sie nicht einziehen können. Bis auf die Dachse haben alle Marder lange, dicht behaarte Schwänze. Der Kopf eines Marders ist durch eine kurze Schnauze und kleine Ohren geprägt. Die meisten Marderarten haben Analdrüsen, die zur Reviermarkierung oder zur Verteidigung ein Sekret abgeben können. Je nach Lebensraum und Jagdweise des Marders gibt es auch grundlegende körperliche Unterschiede: es gibt Marder, die sich auf ihren Sohlen oder auf ihren Zehen bewegen, manche Marder haben Kletter- oder Grabkrallen, manche sind länger gestreckt als andere, manche Marder haben Ruderschwänze- andere lange Schwänze. Außerdem gibt es so genannte aquatische und halbaquatische Marder, deren Lebensraum teils oder gänzlich das Wasser ist: Otter und Nerze. Die Beine dieser Marder sind kurz und sie haben unvollständige Schwimmhäute. Abhängig von der Marderart ist auch die Anzahl der Zähne. Diese reicht von 28 bis zu 38 Zähnen im typischen Scherengebiss.

Dachs - Familie der Marder
Dachs – Familie der Marder; Quelle: Badger/badger © photocech – Fotolia.com

Marderarten in Deutschland

In Deutschland gibt es acht Marderarten:

Baummarder

Der Baummarder kommt in Deutschland häufig vor. Er lebt hauptsächlich im Wald oder in ländlichen Gebieten. Er ist etwa 50 cm lang und hat ein dunkel-/rotbraunes Fell. Er ist ein Allesfresser und nachtaktiv.

Steinmarder

Der Steinmarder ist Kulturfolger und lebt somit in der Nähe von Menschen. Daher trifft man ihn auch in städtischeren Gebieten bzw. Siedlungen an, allerdings nur bei Nacht. Er sucht Unterschlupf in Scheunen oder Garagen und dringt auch in Hühnerställe ein. Das Vorkommen des Steinmarders ist häufig. Sie werden etwa 50 cm lang und wiegen über ein Kilogramm. Das Fell des Steinmarders ist braun bis braun-grau. Er ernährt sich von Kleintieren, Obst, Beeren, Insekten oder auch Fröschen.

Steinmarder werden etwa 35 bis 55 cm groß (Kopf-Rumpf-Länge) und 1,1 bis 2,1 Kilogramm schwer. Ihr Alter kann von 3 bis zu 10 Jahren reichen. Der lateinische Name für Steinmarder lautet „Martes foina“ und sie werden auch Dachsmarder oder Hausmarder genannt. Sie haben ein graubraunes Fell und einen buschigen Schwanz. Sie ernähren sich von Kleinsäugern, Insekten, Beeren, Amphibien, Vögeln und Eiern, aber auch gern von Küchenabfällen oder Katzen- und Hundefutter. Steinmarder jagen gern und dringen auch in Hühnerställe ein und töten die dortigen Tiere. Die Steinmarder sind in Europa und Zentralasien verbreitet, jedoch nicht in Großbritannien. Greifvögel sind ihre natürlichen Feinde. Ab dem zweiten Lebensjahr erreichen sie die Geschlechtsreife und paaren sich zwischen den Monaten Juni und August. Die Tragzeit für Jungtiere beträgt 30-35 Tage und ein Wurf enthält etwa drei bis fünf Jungtiere. Die Jungtiere sind blind und werden etwa zwei Monate lang durch das Muttertier versorgt. Steinmarder sind nachtaktive Einzelgänger, die jedoch Kulturfolger sind. Im Zuge dessen verstecken sich Steinmarder auch in Garagen, Gartenhäusern oder Dachböden. Dort können sie durch Gerüche oder Annagen Schäden anrichten. Sie sind jedoch sehr scheu.

Hermelin

Hermeline haben ein hellbraunes bis stellenweise weißes Fell und werden nur etwa 30 cm lang und unter einem halben Kilogramm schwer. Sie sind tagaktiv und leben auf Wiesen oder auch in Gärten in ganz Deutschland. Sie ernähren sich von Wühlmäusen, Ratten oder auch Mäusen. Diese Marderart gilt daher auch als Schädlingsbekämpfer.

Mauswiesel

Diese Marderart wird auch Kleinwiesel genannt. Sie kommen in Deutschland häufig vor auf Wiesen und in Feldern. Mauswiesel werden etwa 20 cm lang. Sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen.

Iltis

Der Iltis gilt in einigen Bundesländern als gefährdet, in einigen als leicht gefährdet. Er jagt auch gern im Wasser und frisst Frösche und Fische. Sie werden bis zu einem halben Meter lang und über ein Kilogramm schwer.

Europäischer Nerz (ausgestorben in Deutschland)

Diese Marderart war früher weit verbreitet in Deutschland, mittlerweile gilt sie jedoch seit etwa 100 Jahren als ausgestorben (in freier Wildbahn). Sie wurde von der eingeführten Marderart amerikanischer Nerz verdrängt. Der europäische Nerz lebt gern in und am Wasser und ernährt sich von Fischen, Krebsen, Vögeln und Eiern. Er wird bis zu 700 Gramm schwer.

Amerikanischer Nerz

Der amerikanische Nerz ist in ganz Deutschland verbreitet und wurde ursprünglich wegen des Fells aus Amerika importiert. Nach 1900 wurden einige Tiere freigelassen oder sind aus Farmen geflohen und haben den einheimischen europäischen Nerz verdrängt. Er hat braunes Fell und einen weißen Fleck unter der Schnauze. Ein anderer Begriff für den amerikanischen Nerz ist Mink. Er jagt seine Beute an Land und im Wasser. Er wird bis zu zwei Kilogramm schwer.

Dachs

Der Dachs ist weit verbreitet in Deutschland. Er ist die größte Marderart in Deutschland mit bis zu 80 cm Länge und bis zu 15 Kilogramm Gewicht. Er hat schwarz-weißes-graues Fell und eine lange Nase. Typisch für den Dachs sind die weiß-schwarzen Streifen im Gesicht. Der Dachs ist nachtaktiv und lebt im selbst erbauten Dachsbau. Der Dachsbau wird über Generationen von Dachsen genutzt und weiter ausgebaut. Regenwürmer, Kleintiere, Insekten oder Getreide stehen auf dem Speiseplan des Dachses. Sie wohnen in ihren Dachsbauten in Wäldern.

Fischotter

Biologisch gehören Fischotter zu den Mardern. Sie kommen in Deutschland nur sehr selten vor, was auch an der Jagd auf Fischotter in der Vergangenheit liegt. Von allen Otter-Arten ist der Fischotter der einzige, der in Deutschland angesiedelt ist. Er lebt an Bächen und Flüssen und wird bis zu 1,4 Meter lang und bis zu 10 Kilogramm schwer. Das Fell ist braun bis dunkelbraun und am Bauch und Hals heller. Der Fischotter ernährt sich von Fischen, Wasservögeln und kleinen Säugetieren und Insekten.

Tabelle: Großer Vergleich der Marderarten in Deutschland

Marderart:Population*LängeGewichtFellfarbeAktivitätLebensraumErnährungBesonderes
BaummarderHäufig50 cm1,8 kgDunkelbraun/ rotbraunNachtWälderAllesfresser
SteinmarderHäufig50 cm1 kgBraun bis braun-grauNachtStädte, WälderKleintiere, Obst, Insekten usw.Kulturfolger
HermelinHäufig30 cm0,5 kgHellbraun, stellenweise weißTagWiesen, GärtenMäuse, Ratten, WühlmäuseSchädlingsbekämpfer
MauswieselHäufig20 cm250 gBraunTag und NachtWiesen, FelderMäuseSchädlingsbekämpfer
IltisTeilweise gefährdet50 cm1 kgDunkelbraun bis schwarzNachtWasser, WälderFische, Frösche, Insekten usw.
Euorpäischer NerzAusgestorben in freier Wildbahn43 cm700 gRotbraun, Dunkelbraun bis schwarzDämmerung, NachtIm und am WasserFische, Krebse, Vögel, Eier
Amerikanischer NerzHäufig43 cm2 kgBraun, weißer Fleck unter SchnauzeDämmerung, NachtIm und am WasserFische, Krebse, Vögel, Eier Hat den europ. Nerz verdrängt
DachsHäufig80 cm15 kgSchwarz-weiß-grau, Streifen am GesichtNachtWälderRegenwürmer, Kleintiere, Getreide
FischotterSehr selten1,40 cm10 kgBraun bis dunkelbraunTag und NachtFlüsse, BächeFische, Wasservögel, kleine Säugetiere, Insekten

* in Deutschland

Beschädigungen an Fahrzeugen – Der Übeltäter: Steinmarder („Automarder“)

Steinmarder sind so genannte Kulturfolger – dies bedeutet, dass diese Tiere gern in der Nähe menschlicher Siedlungen wohnen. Auch Mauersegler und Tauben gehören beispielsweise zu Kulturfolgern. Steinmarder sind daher häufig in Garagen, Scheunen oder auch Dachböden zu finden. Leider suchen sie auch häufig Unterschlupf in parkenden Autos bzw. unter deren Motorhauben und betrachten es als ihr Eigentum bzw. ihr Revier. Häufig beschädigen sie Teile, wenn ein zweiter Marder in der Nähe ist und es nötig wird das eigene Revier mit ihrem Duft zu markieren und ein aggressiveres Verhalten an den Tag zu legen. In diesem Falle beißen sie sich ihren Weg durch die Motorhaube und zerstören häufig Kabel, Schläuche und Isolierungen, um ihren Geruch möglichst breit zu verteilen und dadurch den konkurrierenden Marder zu vertreiben. Es ist auch möglich, dass ein vor kurzem gefahrenes Auto die Tiere durch Restwärme und Gerüche des Motors anlockt. Zur Marderabwehr wird eine Reihe von Geräten und Hilfsmitteln angeboten.

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Marder verursachen Schäden im Motorraum; Quelle: Marderschaden © bluedesign – fotolia.com

Vielfraß

Die größten Marder- Familienmitglieder sind die Vielfraße: sie werden etwa 30 kg schwer und einen Meter lang. Die Vielfraße leben in Nordeuropa z.B. in Schweden. Der schwedische Name „fjäll-fross“ klingt ähnlich wie Vielfraß, heißt wörtlich übersetzt jedoch Gebirgskatze. Der Vielfraß trägt seinen Namen nicht, da er gern und viel isst, sondern lediglich aufgrund des ähnlich klingenden schwedischen Namens. Auf der Speisekarte des Vielfraßes stehen Aas, junge Elche und andere Jungtiere.

Fischotter

Fischotter ernähren sich von Fischen, Fröschen, Bisamratten und Vögeln. Am Uferrand benötigen Otter einen Unterschlupft in Form von beispielsweise kleinen Höhlen oder alten Baumwurzeln. Da solche Unterschlüpfe immer seltener zu finden sind, wird der Lebensraum für Otter immer knapper. Stabile Otterbestände sind daher rückständig und zum Beispiel noch an der Mecklenburgischen Seenplatte zu finden.

Fischotter haben ein großes Jagdrevier von etwa 40 Kilometern im Wasser. In einer Nacht kann ein Otter etwa 15 Kilometer schwimmen. Tauchen können sie etwa 20 Meter tief und dabei 8 Minuten die Luft anhalten.

Beitragsfoto: Jumping Stone Marten on the stum.. © Lukas – fotolia.com